„Das kann ich mir nicht vorstellen, das funktioniert nicht.“ Solche und ähnliche Aussagen gab es nach einer Vorstellung für unser Konzept „Moderne Arbeitswelten“.

Das Konzept war sehr gut – allerdings ist es auf Basis von abstrakten Powerpointfolien und 2D-Architekturzeichungen für viele Menschen nur schwer greifbar – auch wenn sie schön bunt sind. Für eine erfolgreiche Einführung ist die Akzeptanz der Betroffenen allerdings absolute Voraussetzung.

Mitarbeiter von Betroffenen zu Beteiligten zu machen – dazu braucht es Hilfsmittel, die die neue Arbeitswelten be-greifbar und erlebbar machen. Es ist wichtig das Interesse und die Lust auf das Neue zu wecken. Möglichkeiten gibt es inzwischen viele.

1. Der Einstieg

Ein Raum wird greifbar, wenn die Architekturskizzen drei-dimensonal werden und man mit einer Brille den Raum in Lebensgröße erkunden kann. Inzwischen haben mehrere Softwarehersteller fantastische Lösungen erstellt. Auf der Orgatech22 hat z.B. der Stand der Firma pCon eine Powerwall präsentiert. Eine riesige Leinwand, die mich mit einer 3D Brille (ähnlich den Kino Brillen) direkt in die virtuell gebaute Umgebung gebeamt hatte. Den Raum konnte ich über die Controller anpassen. Wenn Möbelrücken in der realen Welt nur auch so einfach und leicht wäre. Das machte schon einen sehr realistischen Eindruck – und auch viel Spaß.

2. Das nächste Level:

Interaktive Begegungen mit den Kolleginnen und Kollegen im virtuellen Raum. Das nächste Meeting schon mal virtuell in den neuen Räumen durchführen? Oder bei Seminaren in die Gruppenübungen „gehen“. Und zum Abschluß am virtuellen See chillen? Auch für diese Szenarien gibt es inzwischen tolle Plattformen, die die Vorstellung der geplanten Arbeitsumgebung unglaublich fördern und be-greifbar machen. In unserem Projekt hatten wir die Plattform der Firma TriCat verwendet. Die Architekturzeichnungen wurden eingespielt und mit weiteren Informationen angereichert. Mit der richtigen VR Brille konnten wir nun die neue Umgebung gemeinsam erkunden und diskutieren – aus Sicht des zugewiesenen Avatars oder einer Vogelperspektive. Es kam nochmal sehr wertvolles Feedback von den Kolleginnen und Kollegen, die den Raum jetzt schon erleben konnten. Ein Vorgeschmack auf das kommende Metaverse, das neue Formen der Zusammenarbeit etablieren wird.

3. Der Königsweg:

Die virtuellen Erlebniswelten vermitteln einen sehr guten Eindruck der geplanten Veränderungen und man kann damit hervorragend Konzepte bearbeiten. Allerdings bleibt es ein Ausflug – wie es sich im realen Arbeitsleben tatsächlich anfühlt, ist weiterhin abhängig von der Vorstellungskraft der Mitarbeiter. Um ein reales Erleben zu ermöglichen, hatten wir moderne Möbel einfach mal in den vorhandenen Raum gestellt – und beobachtet, wie sie angenommen werden. Ein sehr interessanter Annäherungsprozess von „so ein Quatsch“ bis „ich mache jetzt meine Meetings dort“. Dieses Vorgehen ist allerdings nur begrenzt umsetzbar.

Das haben auch Hersteller und Dienstleister erkannt. Sie bieten inzwischen reale Erlebniswelten an mit unterschiedlichem Fokus. Der Vitra Campus legt z.B. mit den Dynamic Spaces den Schwerpunkt auf die erlebbare Flexibilität der Raumgestaltung. Die Firma Zgoll bietet mit dem Blecherhof und die Firma macom mit dem macomLAB erlebbare Möglichkeiten moderner Collaboration und Kommunikation .

Es sind genau diese Erlebniswelten, die den entscheidenen Eindruck vermitteln können, wie heute schon moderne Arbeitswelten aussehen, die aber erst in der Zukunft breiter zur Verfügung stehen.

Raum schafft Kultur und Kultur schafft Raum – so ein vielzitierter Leitspruch von dem ich ebenfalls überzeugt bin – es lohnt sich in die Zukunft der Arbeitswelten zu investieren, um das Unternehmen zu einem attraktiven Ort zu machen, der die Talente anzieht.

 

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